An dieser Stelle soll kein stinklangweiliger Bericht über die alljährliche Kursfahrt der Klassenstufe 11 stehen, aber da es uns an Kreativität mangelte (auf Grund unserer Übermüdung), konnten wir keinen spannenderen Einstieg erdenken als diesen: Endlich war es soweit! Wir trafen uns am 30.06. 2008 mit unseren Lehrern nicht zum Unterricht sondern zu einer Fahrt ins Ausland. Ins wunderschöne Prag sollte es für eine ganze Woche gehen. Unsere Freunde winkten mit Tränen in den Augen und Taschentuch in der Hand zum Abschied.
Herzlichen Glückwunsch! Wenn Sie das lesen, dann sind Sie noch nicht eingeschlafen und gehören zu den hartgesottenen Stammlesern des Schuljahrbuches! Doch keine Angst, wir kommen endlich zum Punkt: Prag ist und war schön! Hier noch etwas ausführlicher…
Bereits auf der Hinreise begann die "Bildungsfahrt" mit einem Besuch in Theresienstadt. Etwas übermüdet erfuhren wir eine Menge über die ehemalige Garnisonsstadt und das von den Nationalsozialisten eingerichtete Konzentrationslager. Wissenswert für alle war, dass es lediglich einen einzigen geglückten Fluchtversuch gab, welcher ausgerechnet während einer Weihnachtsfeier mit einer Leiter durchgeführt wurde. Schon während des 1. Weltkrieges saß zudem der Attentäter von Sarajevo in der zu dieser Zeit als Gefängnis genutzten Kleinen Festung ein.
Nachdem wir also Historie "geatmet" hatten, ging es weiter Richtung Prag. Zu der abendlichen Gestaltung des Tages nur einige Stichwörter: Balkon, geselliges Beisammensein und ein Getränk, welches durch Gärung aus den Grundzutaten Wasser, Malz und Hopfen gewonnen wird. Zu unserer Verteidigung: Wer einmal in der Tschechischen Republik war, sollte wenigstens dieses Getränk probiert haben.
Der nächste Tag war der geplante Kulturschock. Drei Stunden nonstop wurde über Prager Pflaster gelaufen - wir ZERliefen dabei fast, da nahezu tropische Temperaturen herrschten.
Für alle, die noch nicht so ganz wissen, welche Gebäude man dort so finden kann: Karlsbrücke (dabei nicht vergessen an der Statue des Heiligen Nepomuk zu reiben, denn dann wird ein nicht materieller Wunsch erfüllt); Rathaus mit der astronomischen Uhr; Wenzelplatz oder der "kleine" Eifelturm, der dem Pariser Original nachempfunden wurde. Nach der Führung wurde noch die Prager Burg, der Hradschin, besichtigt. Natürlich musste man sich vorher als echter Profi-Tourist noch eine Wachablösung anschauen und Fotos mit den Soldaten schießen. Die Burg ist der heutige offizielle Sitz des Tschechischen Präsidenten. Auf dem Burgberg befindet sich der riesige Veitsdom sowie das Goldene Gässchen. Aber man kann hier noch so viele wohlklingende und fremdländische Namen schreiben … es bleibt zu sagen: Man findet schwer Worte für die bezaubernden Bauten in Prag und die Aussicht auf und über die "Goldenen Dächer".
Der Nachmittag und Abend standen wieder zur freien Gestaltung und wurden dementsprechend unterschiedlich genutzt.
Am Mittwoch starteten wir ungewöhnlich spät für eine Schulfahrt: Nach einem Frühstück und kleineren Problemchen mit der Dusche (kein Wasser - besonders ungut, wenn man gerade komplett eingeseift in der Kabine steht …) ging es unter dem Thema "Jüdisches Prag" erst in das Kafkamuseum, mit einem Film, der nicht so wollte, wie er sollte; im Anschluss besuchten wir die Synagoge im Jüdischen Viertel/Ghetto. Der Nachmittag und Abend waren wie immer frei variabel.
Und schon rückte der letzte Tag in Prag heran, der mit einer etwas einschläfernden Moldauschifffahrt (und hier haben Sie eine ganz besonders originelle Ansicht der Burg … sehen Sie dort den Ausblick auf die Burg … linker Hand ein besonderer Anblick der Burg) begann und man am Nachmittag und Abend Abschied nahm von der Geburtsstadt Kafkas (für alle Menschlein der SEK 1 … kein Grund zur Panik, wenn dieser Herr euch noch unbekannt ist, er wird in den Klassen 11/12 eine tragende (oder auch krabbelnde J) Rolle spielen). Leider verlief der Abend wettertechnisch etwas zu stürmisch und das Hotel schien an manchen Stellen doch nicht für die Ewigkeit gebaut zu sein …
Zum allerletzten Tag ist noch zu sagen: Es herrschte eine verdächtige Stille im Bus und wer nicht schlief, der amüsierte sich an den (mitunter akrobatisch anmutenden) Schlafpositionen der umgebenden Menschen.
Das Beste zum Schluss: Einen herzlichen Dank für Betreuung, Dolmetschen und sonstigen "Zur-Hilfe-Eilen" bei Problemen an die Lehrer Frau Ober, Herr Illmer und Herr Dr. Seiffert!
(Christin Nagel / Christian Stockhaus)
Übrigens .. Bilder zu diesem Beitrag gibt's in unserer Galerie.